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Dickdarm (Colon)

Allgemein- & Viszeralchirurgie

Informationen

Dickdarm (Colon)

Der Dickdarm kann Divertikel ausbilden. Darin kann sich Stuhl verfangen und zu einer Entzündung des umliegenden Gewebes führen (Divertikulitis, Peri-Divertikulitis). Das häufigste Vorkommen liegt im linken Unterbauch im sogenannten Sigma. Die Entzündung kann beim erstmaligen Auftreten häufig mit Antibiotika behandelt werden. In wiederkehrenden Fällen empfehlen wir die Operation.

Die größte Gruppe an Patient*innen leidet unter bösartigen Tumoren des Dick- und Enddarms. Wir bieten das gesamte Spektrum der onkologischen Operationsformen zur Entfernung des Darmkrebses an.
Dabei wird der Tumor nach international gültigen onkologischen Leitlinien mit dem entsprechenden Darmsegment einschließlich der dazugehörigen Lymphknotengruppe entfernt. Beim Enddarmkrebs ist daneben die komplette Entfernung des Hüllgewebes obligat (totale mesorektale Exzision). Diese Eingriffe können wir laparoskopisch durchführen, wenn der Krebs noch im frühen Stadium ist.
Von großer Bedeutung ist die Wiederherstellung der Kontinuität des verbleibenden Darms mit dem Ziel einer uneingeschränkten Lebensqualität. Dies gilt vor allem bei bösartigen Tumoren des Enddarms. Durch unsere schonenden Operationsmethoden und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Strahlentherapeuten und Onkologen gelingt meist die Erhaltung des Schließmuskels und damit die Vermeidung eines künstlichen Darmausgangs.          
Alle Spezialist*innen treffen sich hierzu in unserer wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz, um für unsere Patient*innen den bestmöglichen Behandlungsweg gemeinsam zu finden. 

Der Dickdarm ist häufig von Krebs betroffen. Der Krebs ist – wenn er frühzeitig entdeckt wird – heilbar. Die Krankenkassen zahlen aus diesem Grunde die Darmspiegelung zur Krebsvorsorge. Darmkrebs entwickelt sich über die Vorstufen von Polypen, die meist noch durch die Darmspiegelung (endoskopisch) entfernt werden können. Sollte bereits ein Darmkrebs vorliegen, so kann dieser auch meist noch operativ behandelt werden. Hierzu ist eine Diagnostik der Lokalisation und Ausdehnung erforderlich. Der betroffene Darmabschnitt mitsamt seiner Lymphabflusswege wird entfernt und in den meisten Fällen können die Darmenden wieder vereinigt werden. Die Darmnaht ist von großer Bedeutung für die Heilung. Bei sehr tief zum After-Schließmuskel gelegenen Darmnähten kann es erforderlich sein, als Schutz bis zu deren Ausheilung vorübergehend einen künstlichen Darmausgang vorzuschalten, der nach ca. 6 Wochen zurückverlagert wird. Das Gewebe, das wir bei der Operation entfernen, wird mikroskopisch untersucht und daraus eine genaue Tumorformel über das Ausmaß und den Lymphknotenbefall gestellt. Von dieser Ausdehnung hängt die weitere Behandlung ab. In frühen Stadien ist der Krebs als geheilt zu betrachten und nur eine regelmäßige Nachsorge erforderlich. In Fällen von Lymphknotenbesiedlungen oder Wachstum entlang von Nerven oder Gefäßen erstellen wir mit unseren Kolleg*innen der Onkologie und Strahlentherapie in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz einen individuellen Plan zur Nachbehandlung.