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Urologie

Blasenkrebs ist eine häufige Krebserkrankung

Er wird jährlich bei über 20.000 Menschen in Deutschland neu erkannt. Männer sind knapp dreimal häufiger betroffen als Frauen. In den meisten Fällen entwickelt sich der Tumor aus den sogenannten Urothelzellen, die das Innere der Blase als Schleimhautüberzug auskleiden. Diese Art von Krebs wird deshalb Urothelkarzinom genannt. Andere Arten von Blasenkrebs sind in Deutschland selten.

Die Behandlungsmöglichkeiten und die Aussichten für jede dieser beiden Gruppen sind sehr unterschiedlich. Oberflächliche Tumoren führen nur selten zur Tumorstreuung (Metastasen) und können in der Regel geheilt werden. Allerdings können sich diese unbehandelt oder bei zu später Behandlung zu muskelinvasiven Tumoren entwickeln. Muskel-invasive Tumoren bedürfen einer frühen Entfernung der Harnblase, da sie ein hohes Risiko haben, sich auf andere Teile des Körpers auszubreiten (Metastasenbildung).
Nach Krebserkrankungen von Prostata, Darm und Lunge ist Blasenkrebs die vierthäufigste Krebserkrankung des Mannes und steht an achter Stelle der Krebserkrankungen bei Frauen. Die Erkrankung wird häufig erst spät festgestellt. Bei etwa einem Drittel der neuen Fälle liegt bereits ein fortgeschrittenes Stadium der Krankheit mit Invasion der Muskelschicht oder gar die Bildung von Metastasen vor.

  • Rauchen, insbesondere Zigarettenrauchen
  • Kontakt mit bestimmten chemischen Stoffen, z.B. aromatische Amine
  • chronische Harnwegsinfektionen
  • genetische Faktoren
  • Erkrankungen an Bilharziose (Parasit) in tropischen Regionen – jüngst auch aufgetreten im südlichen Korsika

Veränderungen beim Wasserlassen (häufiger Harndrang, brennender Schmerz beim Wasserlassen, Blut im Urin) können auf eine Entzündung, aber auch auf eine Blasenkrebserkrankung hindeuten. Es empfiehlt sich, dazu den Hausarzt oder den Facharzt für Urologie zu konsultieren. Wird Blut im Urin ohne begleitende Schmerzen beobachtet, ist eine Klärung mittels Blasenspiegelung unbedingt erforderlich.

Urologie

Das Urothelkarzinom der Blase ist in zwei Gruppen unterteilt:

In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 16.000 Patienten neu an einer bösartigen Erkrankung der Harnblase. Diese Tumoren sind in etwa 80 Prozent der Fälle oberflächlich – das heißt, sie sind auf die innere Auskleidung der Harnblase beschränkt und können endoskopisch über die Harnröhre (TUR-B) entfernt werden. Um auch für das menschliche Auge schwer erkennbare Blasentumore sichtbar zu machen, wird die Blase häufig unmittelbar vor der OP mit einer photodynamisch aktiven Lösung gefüllt (Hexvix®).  Der enthaltene Wirkstoff wird von Tumorzellen aufgenommen, so dass die Tumore dann unter ultraviolettem Licht fluoreszieren. Auf diese Weise können Blasentumore besser visualisiert und in der Folge auch besser entfernt werden.  

Durch die postoperative Blasenspülung mit wachstumshemmenden Stoffen wie Chemotherapeutika oder Immunmodulatoren (Mitomycin®, BCG®, Doxorubicin®) kann die Rezidivrate gesenkt werden.

Seit dem Jahr 2021 ist unsere Klinik Key Note Center für die Anwendung von Hexvix®.

Bei rund 20 Prozent der Patienten ist der Tumor bereits in die Harnblasenmuskulatur eingedrungen. Eine Heilung kann hier nur durch eine operative Entfernung der gesamten Harnblase (Zystektomie) erreicht werden. Im Rahmen dieser Operation werden beim Mann die Harnblase und die Prostata mit den dazugehörigen Samenblasen entfernt. Bei der Frau werden Harnblase, Gebärmutter, Eierstöcke und der oberen Scheidenstumpf entfernt.

Je nach Tumorausdehnung, Vorerkrankungen, Alter, Fingerfertigkeit und Patientenwunsch werden entweder ein kontinenter Blasenersatz aus Darmanteilen (z.B. Neoblase / Pouch) oder eine inkontinente Harnableitung mittels Stoma über die Bauchdecke (z.B. Ileum-Conduit) favorisiert.  

Mit über 50 durchgeführten Operationen im Jahr verfügen wir über eine große Erfahrung auf diesem Gebiet.